Begriff
Die an der Abteilung Klinische Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse der Universität Zürich (Lehrstuhl Prof. Dr. Brigitte Boothe) von 1989 bis 2012 entwickelte Erzählanalyse JAKOB ist ein qualitatives Untersuchungsinstrument für elektronisch vorliegende Texte, grösstenteils handelt es sich dabei um transkribierte Interviews. Sogenannte Alltagserzählungen, z.B. aus Psychotherapiegesprächen, werden damit systematisch untersucht. Die Erzählanalyse JAKOB ist sowohl ein Kodierverfahren als auch ein Auswertungssystem. Sie konzeptualisiert Erzählungen als dramaturgisch aufgebaute, sprachliche Inszenierungen und interpretiert sie im Hinblick auf das darin enthaltene unbewusste Konfliktmaterial der Erzähler. Die Analyse der Narrative zielt auf eine psychoanalytisch orientierte klinische Konfliktdiagnose hin. Die Kodierung und Auswertung der Erzählungen wurde bis 2012 mit dem öffentlich zugänglichen webbasierten Analyseinstrument AutoJAKOB unterstützt.
Publikation: Entwicklung und Anwendung der Erzählanalyse JAKOB
Die Entwicklung der Erzählanalyse JAKOB von ihren Anfängen bis zum heutigen Zeitpunkt steht im Zentrum dieser Darstellung. Im Jahre 1989 legte Brigitte Boothe den Grundstein zu einem hermeneutischen Verfahren zur diagnostischen Auswertung von Erstinterview- und Therapieprotokollen und stellte ihre Ideen dazu in den Kontext diverser Analysesysteme zu konfliktdiagnostischen Fragestellungen. Am Lehrstuhl für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse der Universität Zürich wurde das Verfahren weiter entwickelt, erprobt und als Erzählanalyse JAKOB gelehrt und angewendet. Der vorliegende Text gibt einen Überblick über die Publikationen und Veranstaltungen zur Erzählanalyse JAKOB von 1989 bis 2012.
Luder, Marc & Schnell, Kathrin (2013).Die Erzählanalyse JAKOB. Entwicklung und Anwendung 1989 bis 2012. Hamburg: BOD. Im Buchhandel erhältlich, oder direkt beim Verlag BOD.
Ausführliche Literaturliste zur Erzählanalyse JAKOB (PDF)